
Was mich inspiriert?
Inspiration. Ein tolles Wort. Der Klang. Die Bedeutung. Erleuchtung. Erkenntnis. Plötzlicher Einfall.
Ich finde, das klingt total toll. Und doch ist sie manchmal so schwer zu finden.
All jene, die es schaffen sich einfach hinzusetzen und zu beschließen, ich schreibe jetzt eine Geschichte, bewundere ich sehr. Die eigene Entscheidung zu treffen: Ich bin jetzt inspiriert. Beneidenswert.
Was ist, wenn es so aber nicht funktioniert? Bei mir klappt das nie. Ich muss fühlen, um es schreiben zu können. Ich muss mich in meine Figuren hineinversetzen können, um es glaubhaft rüberbringen zu können. Trauer. Liebe. Freude. Sehnsucht. Hass.
Oft helfen mir Erinnerungen, die ich niedergeschrieben habe. Eine Art Autoren-Tagebuch, in dem ich viele Ereignisse in meinem Leben mitgeschrieben habe, um sie irgendwann als Inspiration nutzen zu können. In all den Jahren, in denen ich schon schreibe, habe ich immer eines erfahren: „Du musst fühlen, was du schreibst.“
Als Zeitungsredakteurin nahm ich die Emotionen der Interviewpartner in mich auf, um ihre Geschichten zu schreiben. Für meine eigenen Geschichten nutze ich mein Autoren-Tagebuch. Manchmal hilft mir aber auch einfach nur ein Lied, dass mich in die traurige oder fröhliche Stimmung bringt. Generell ist für mich Musik ein Medium. Denn gerade Musik erinnert mich an abgespeicherte Gefühle. Die Oldies, die ich mit meinem Vater gehört habe, zu denen er mit mir getanzt hat.
Oder aber die vielen Lieder in meiner Jugend, die mich zu unterschiedlichen Zeiten sehr berührt haben. Ein Text im Schulchor. Ein aktueller Chart Hit. Ein Song zum Namen Anna. Oder einfach ein Text, der genau beschrieben hat, was ich zu dem Zeitpunkt empfunden habe.
Denkt einmal darüber nach, was die Musik in eurem Leben bedeutet. Verbindet ihr ein schönes Erlebnis mit einer bestimmten Melodie? Könntet ihr immer beim gleichen Song anfangen zu Weinen? Oder schwärmt ihr plötzlich von alten Zeiten, wenn ihr euer Lieblingslied von früher hört?
Lasst euch doch einfach einmal von einem Lied in Stimmung bringen, wenn ihr gerade nicht weiterschreiben könnt.
Für mich schafft es Musik immer, mich traurig oder fröhlich zu stimmen. Mich nachdenklich zu machen oder auch mal ganz theatralisch werden zu lassen.