
Unser Test-Ausflug in den Dino-Park
Lange haben wir überlegt, ob wir es wirklich machen sollen. Immer wieder stellten wir uns die Frage: Wollen wir wirklich mit die Ersten sein, die nach der Öffnung von diversen Freizeitanlagen direkt losrennen und das „Social Distancing“ auf eine harte Probe stellen? Entschieden haben wir uns letztlich für den Besuch im Dino-Park, mit der Hoffnung, dass am zweiten Tag der Wiedereröffnung noch nicht viel los sein wird. Mein Mann meinte, wir ziehen das durch und testen es einfach. Er hat recht. So wissen wir zumindest künftig wofür oder wogegen wir uns entscheiden. Die vor Glück strahlenden Augen unseres Sohnes – der größte Dino-Fan, den ich kenne – ließen uns die letzten Zweifel schnell vergessen. Früh morgens ging es los. Im Gepäck ordentlich Picknick und den Bollerwagen. Was für ein Gefühl, zu viert im Auto unterwegs zu sein. Ein richtiges Reisegefühl machte sich breit, auch wenn die Fahrt nur eineinhalb Stunden dauerte. Seit acht Wochen fahren wir maximal zwanzig Minuten am Stück und das auch meist getrennt voneinander.
Als wir ankamen, die erste Ernüchterung: Der Parkplatz war schon recht voll. Ein leicht mulmiges Gefühl machte sich bei mir breit, aber wir wollten da ja durch. Der Park ist ja groß und weitläufig, dachte ich mir. Also los. Masken nicht vergessen! In den Ausstellungsräumen und in der Eingangshalle ist Mund- und Nasenschutz Pflicht. Sogar der große T-Rex vor dem Eingang trug eine Maske. Ohne Warteschlange und mit Abstandsmarkierungen passierten wir den Eingangsbereich ohne irgendwelchen Kontakt. Sehr freundliche Mitarbeiter erklärten uns nochmal die Verhaltensregeln und wünschten uns viel Spaß. Eigentlich wie bei jedem Besuch bisher, eben nur mit Mundschutz auf. Dann ging es endlich in den Park. Dort war es eigentlich auch wie immer – die Markierungen auf den Boden, die neuen (vielen) Hinweisschilder und die Frischluft-Maskenträger mal außen vor gelassen. Wir starteten unseren Rundgang und trafen immer mehr Familien mit kleinen Kindern, von null bis vielleicht gerade mal acht Jahre. Lachend und quietschvergnügt. Immer wachsam und leicht angespannt die Eltern, die bei zu viel Nähe die Minis schnell wieder einfingen. An den Spielplätzen war erhöhte Aufmerksamkeit gefragt. „Nur eine Familie“ stand auf dem Hinweisschild. Das klappte bei den kleinen Spielstationen auch ganz gut, obwohl in mir das Bedürfnis aufkam, den Kindern direkt nach dem Klettern und Rutschen die Hände zu desinfizieren. Irgendwie dämpfte das nicht nur meine Stimmung, deshalb machten wir um die großen Spielplätze freiwillig einen Bogen. Alle.
Um zum Punkt zu kommen: Es war ein toller Tag mit überwiegend strahlenden Kinderaugen. Es war für uns Eltern schön zu sehen, wie die Kinder sich über den Ausflug gefreut haben. Aber es war auch bedrückend, sie in ihrem Freiheitsdrang und ihrer Kontaktfreude beschränken zu müssen. Das mulmige Gefühl am Ende, ob es so eine gute Idee war oder das Risiko wert war, blieb bei mir und auch bei meinem Mann. Und so lautet unser Fazit: Wir bleiben lieber doch zuhause auf dem Spielplatz im Garten, nutzen den Wald rundherum und schmieden Pläne für die hoffentlich nahe Zukunft: Eine riesige Familien-Freunde-Feier mit Großeltern, Onkeln, Tanten, Cousins und Cousinen und unseren Freunden, denn diese sozialen Kontakte sind die, die uns wirklich fehlen. Alles andere kann warten. Auch die Dinosaurier im Park. 🙂