So sollte es immer sein

So sollte es immer sein

8. Mai 2020 0 Von anna

Nun sitze ich tatsächlich doch mit meiner Dreijährigen im Büro, obwohl ich das so lange versucht hatte zu vermeiden. Nun musste sie tatsächlich doch mal mit. Denn: Zu viel Nähe zwischen Geschwistern ist eben manchmal auch nicht gut und da hilft es, sie mal zu trennen. Im Moment ist das ideal möglich. Der Große beschäftigt sich auch mal gut allein und genießt die Ruhe zuhause. Papa ist ja da. Mit ihm kann er dann mal was nur für Männer machen, ohne kleine Schwester, die dazwischenkommt und ihn ärgert. Kein Problem. Im Büro bei mir ist derzeit kaum jemand und es ist in Ordnung, wenn wir Mamas mal unsere Kinder mitbringen. Für mich ist es grundsätzlich so, dass ich im Büro besser arbeiten kann als am Küchentisch. Hier bin ich gedanklich weder beim Wäsche machen noch beim Essen vorbereiten. Die Kollegin nebenan ist auch zum Austauschen da und in unseren Gesprächen geht es nicht ausschließlich um Kinder, kochen und Schmutzwäsche. Das tut mir einfach gut. Deshalb fahre ich, wann immer es geht auch hierher; wann immer es mein Mann im Homeoffice ermöglichen kann. Meist fahre ich allein, aber heute war es ein Mädels-Ausflug. Sie malt, bastelt, schaut Trickfilme auf meinem Handy, während ich meine Aufgaben am PC erledige. Und das klappt gut. Im Grunde fühlt es sich besser an als sonst.

An oberster Stelle steht zurzeit die Kinderbetreuung unserer beiden Wildfänge. Die müssen mein Mann und ich im Wechsel wuppen (ein Hoch auf meine Teilzeitstelle😊). Wenn die Kids bei meinem Mann unter sind, kann ich meine Zeit im Büro planen und meine Arbeit einteilen. Woche für Woche plant er meine fixen Telefon- und Videokonferenzen ein (zum Glück sind es nicht so viele) und wir geben uns manchmal nur die Klinke in die Hand. Mein Sohn berichtet dann von der Zeit mit Papa, was gespielt und gegessen wurde, wie oft es Ärger gab oder eben nicht. Und das macht er richtig gern. Als großer Bruder und Vorschulkind möchte er auch unbedingt wichtige Jobs übernehmen. So wie den des Informanten. 😊

Unser Alltag wird mehr denn je von den Kindern bestimmt und es fühlt sich gut und richtig an. Ich habe kein schlechtes Gewissen mehr den Kindern gegenüber. Nein. Ihre Bedürfnisse kommen im Moment als erstes, bei mir und beim Papa. Ich kann flexibler denn je darauf reagieren: Zuhause bleiben, wenn es nötig ist, ohne schlechtes Gewissen den Kollegen gegenüber, denn wann am Tag ich meine Aufgaben erledige, ist im Moment nicht so wichtig. Ich kann mir die Zeit frei einteilen und so sitze ich eben auch morgens, wenn alle noch schlafen am Rechner oder eben auch am Wochenende, wenn mein Mann den beiden Auslauf verschafft. Das ist für mich völlig in Ordnung, denn so kann ich immer dann bei ihnen sein, wenn die Kinder mich brauchen und meine Arbeit dann machen, wenn sie mich eben gerade nicht brauchen. Beides ist geschafft, mit einem guten Gefühl. Ohne Stress und schlechtes Gewissen. So sollte es immer sein. Oder?

5 4 votes
Article Rating